Elektrisch betriebene Lkw sind prinzipiell nicht in der Lage, einen 24/7-Dauerbetrieb zu vollziehen. Daher bedarf es intelligenter Lösungen, um diesen Nachteil auszugleichen. Im Projekt CellSwap wird eine solche Lösung am Beispiel des Werkspendelverkehrs entwickelt: Der Dauerbetrieb wird durch die Aufnahme von Strom aus elektrifizierten Wechselbrücken ermöglicht. Der Lkw erhält also mit der Aufnahme der Ware gleichzeitig eine neue Energieversorgung.
Der Industriepartner EPL kann aufgrund der leisen elektrischen Lkw trotz seiner Innenstadtlage bei Projekterfolg auch im Dreischichtbetrieb produzieren.
Das Projekt CellSwap
Die Motivation
Durch die relativ langen Ladezeiten von Traktionsbatterien ist ein durchgängiger 24/7-Betrieb von Elektrofahrzeugen nicht möglich. Dieser ist aber für Pendelverkehre häufig notwendig, um diese wirtschaftlich durchführen zu können. Das Ziel des Verbundvorhabens ist, in Feldversuchen darzustellen, dass Transportabläufe nicht notwendigerweise durch Batterieladezeiten behindert werden und auch Transportstrecken des E-Lkw nicht notwendigerweise einer technischen Begrenzung unterliegen müssen.
Das Konzept
Dies soll durch erfolgreiche Umsetzung des Konzepts mit Hilfe eines Wechselbrückensystems mit integrierter Traktionsbatterie geschehen. Darüber hinaus sollen die Vorteile des elektrischen Güterstraßenverkehrs – verbesserte Umweltbilanz, lokal schadstoffemissionsfreier Betrieb, Belieferung in Umweltschutzzonen, Nachtbelieferung wegen geringer Geräuschemissionen – angesprochen werden.
Hierzu werden ein elektrisch angetriebener Lkw, ein Anhänger (Lafette) und drei batterieunterstützte Wechselbrücken im Feldversuch eingesetzt. Die hierbei mögliche geschickte Kombination und Überlappung von Fahr- und Ladezeiten lässt Einsparpotenzial gegenüber einer herkömmlichen Lösung erwarten.
Die Umsetzung
Die Abbildung erläutert, wie ein solcher Verkehr aussieht: Ein Umlauf erfolgt in der Reihenfolge der Standorte A – B – C – A. Dabei gilt stets folgendes Prinzip: Der elektrische Lkw setzt eine Wechselbrücke ab, rangiert zu einer bereitstehenden Wechselbrücke, nimmt diese auf und fährt damit zum nächsten Standort. Während der Standzeiten der Wechselbrücken werden diese mit Waren beladen und elektrisch aufgeladen, so dass diese, wenn sie zur Abholung bereit sind, über ausreichende Kapazität verfügen und so stets in der Lage sind, die Zugmaschine ausreichend mit Strom für die Fahrt zum nächsten Standort zu versorgen.
Im Rahmen des Projektes werden sowohl das technische System, bestehend aus E-Lkw, elektrifizierten Wechselbrücken und automatischer Steckverbindung zwischen E-Lkw und Wechselbrücke als auch die Software zur technischen und betriebswirtschaftlichen Steuerung des Gesamtsystems entwickelt.
Presse
News zum Projekt
Projekt CellSwap gestartet
Am 19. Oktober 2020 traf sich das Konsortium, bestehend aus den Projektpartnern XPERT Consulting + Management GmbH aus Münster, Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme aus Dresden, der DB Schenker-Geschäftsstelle aus Radeburg, der Firma Essel aus Dresden und dem Institut für postfossile Logistik, um das Projekt CellSwap zu starten. Das Treffen fand natürlich Corona-konform virtuell statt. Nähere Informationen finden Sie im Artikel CellSwap soll Werkspendelverkehre elektrifizieren auf der Webseite des Tagesspiegel Background. Der Artikel kann auch ohne Anmeldung auf unserer CellSwap-Projektseite gelesen werden.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.